Mein Projekt Das Siebte Element (D7E) begann im Jahr 2011 mit den ersten Skizzen und Szenen, die ich erstmals 2014 zu einem Band 1 zusammenfasste. Schon damals wurde bald klar, dass sich die Geschichte von Gereon und Saria über mehrere Bände erstrecken würde, aber ich war neugierig, wie meine Idee, mein Erzählstil und die Welt, so wie ich sie mir ausgedacht hatte, bei Lesern ankommen würde. Also schickte ich meinen Erstentwurf an eine bunt ausgewählte Schar an Freunden und Bekannten, von denen ich wusste, dass sie gerne lesen.
Das Feedback der Erstleser war überwältigend. Von so viel positiver Zustimmung beflügelt, machte ich mich sogleich daran, die weiteren Schreibschnipsel zu einem Band 2 zusammenzubauen und schrieb und schrieb und konnte gar nicht mehr damit aufhören, die neuen Ideen, die sich in meinem Kopf manifestierten in mein Textprogramm einzutippen. Schnell wurde Word dafür zu unübersichtlich und ich brauchte ein professionelles Autorenprogramm. Zuerst war dies Papyrus und dann stieß ich auf Patchwork, ein Tool, das genau meine Bedürfnisse an szenenorientierter Entwicklung komplexer Handlungsstränge erfüllte. So entstanden Band drei und vier und meine Testleser waren begeistert und bestärkten mich darin, den Weg trotz des großen Zeitaufwandes weiterzugehen und die Geschichte fortzuführen und zu Ende zu bringen.
Aber es war keine einfache Zeit. Kinder, Familie, Job, mein musikalisches Engagement und eine oder andere Bergtour (ich bin aktiver Tiroler) forderten mich und sehr oft blieb keine Zeit zum Schreiben. Mehrmals ruhte das Manuskript über Monate, zweimal sogar für ein ganzes Jahr, bis ich mich wieder selbst am Schopf packte, um weiterzumachen.
Ich wollte es! Nicht wegen des möglichen Erfolgs, nicht wegen meiner Testleser, die mich rastlos bedrängten. Ich wollte es für mich! Ich hatte mich selbst in Saria und Allesandre und Artemis verliebt und ich wollte, dass es für sie gut ausging. Ich litt mit Gereon mit und vor allem mit der unglücklichen Sunhild, aber auch mit dem verrückten und doch so liebenswerten Tyrborn. Ich liebte es, in die Rolle von Thor und Heimdall zu schlüpfen und die Welt aus ihrem Blickwinkel zu sehen, mich mit ihnen zu wundern, zu lachen, zu kämpfen und zu lieben. Ich weinte, als Gisela sterben musste und der Tod jedes geliebten Helden setzte mir emotional so zu, als hätte ich sie im echten Leben gekannt und verloren. Ich begann Damian und Caéus zu hassen, aber ich konnte sie nicht töten, noch nicht, denn es war noch nicht so weit.
Darum musste ich die Geschichte zu Ende schreiben. Es wollten sieben Bände sieben. Sieben Elemente, sieben Bände! Dies war mein hehres Ziel und eine runde Sache, also gab ich nicht auf.
Als ich mich im Spätsommer 2022, der mir durch einen Jobwechsel einen ganzen Monat Freizeit bescherte, diesem Ziel ernsthaft zu nähern begann, überlegte ich mir das erste Mal, wie und wo ich dieses epochale Werk jemals herausgeben sollte? Sollte ich mich damit zufrieden geben, all meinen Freunden und Bekannten PDFs der 7 Bände zu Weihnachten zu schicken? In der Hoffnung sie mögen, wie ich, süchtig nach D7E werden und zwei Wochen lang bis zur Ankunft der Heiligen Drei Könige in dieser Welt versinken bis alle (bis damals geschriebenen) dreitausendsiebenhundertzweiundneunzig Seiten durchgelesen sind? Um es ihnen einfacher zu machen, könnte ich e-Books generieren und sie mit dem Kindle-Reader kompatibel machen. Aber mir erschien das äußerst umständlich.
Am einfachsten wäre es, wenn sie die Bände ganz einfach bei Amazon bestellen könnten. Fertig. Das mache ich mit den Büchern, die mich interessieren auch so und ich gebe dies nicht ohne Scham, aber offenherzig zu: ich bin ein Amazon-Freak. Ich liebe es, Dinge per Mausklick zu bestellen, die dann am nächsten Tag vor meiner Haustür liegen. In meinem Haus türmen sich die verschiedensten Alexas und an allem, was ein Display hat, hängt ein Fire-TV-Stick. Ja, ich liebe auch Buchhandlungen und ohne den Buch Moser wäre mein Graz ein großes Stück ärmer. Wie jede Leseratte kann ich ganze Nachmittage dort verbringen, aber meine Lebensrealität ist eine andere. Ich schaffe es vor lauter Stress in der Adventzeit oft nicht ein einziges Mal in die Innenstadt, habe den Grazer Weihnachtsbaum schon seit Jahren nicht mehr gesehen und den Schloßberg vor Jahren das letzte Mal bestiegen. Darum, und alle Klimaaktivsten mögen mich kreuzigen, ist Amazon mein geistige und technische Vorratskammer - nur Lebensmittel kaufe ich woanders.
Für alle, denen es ähnlich geht wie mir, wollte ich es so leicht wie möglich machen, sich die Welt von D7E zu erobern. Zum Glück bietet Amazon ein Book-on-Demand-Service an, der bei erfolgreichem Mausklick irgendwo (inzwischen immerhin) in Europa eine raumgroße Maschine anwirft, die die Geschichte von Gereon und Saria innerhalb einer Minute auswirft, verpackt und verschickt. Schon am nächsten Tag kann man seiner Sucht frönen und endlich erfahren, wie es weitergeht. Nicht weniger als das möchte ich all jenen bieten, die spannende Geschichten so sehr lieben, wie ich.
Damit war die Sache klar: Es würde KDP - Kindle Direct Publishing werden. Schnell, einfach, risikolos und so gut wie ohne Profit für den Autor. Während mich das wenig störte (ich schreibe nicht des Geldes wegen), ergab sich ein anderes Problem: Taschenbücher bei KDP dürfen maximal 800 Seiten lang sein und somit war das Vorhaben von den 7 Bänden nicht mehr einzuhalten. Verdammt!
Somit verbrachte ich das ganze letzte Jahr damit, neben der finalen Ergänzung, Überarbeitung und Korrektur aller Szenen die Bände ganz neu aufzuteilen ohne die Dramaturgie darunter leiden zu lassen. In dieser Zeit wurden aus sieben neun. Keine wunderbare Vermehrung, wie sie Jesus (übrigens der Sohn eines Ersten, wer es bisher nicht wusste) vollbracht hat, aber trotzdem eine mit Kopfzerbrechen. Ich hatte Ideen für sieben Titelbilder (na zu welchen Motiven wohl?) aber nicht für neun.
Heute, am 26.11.2023, während ich diese Zeilen eintippe, die in Bälde auf jener Homepage stehen werden, die euch D7E näher bringen soll, formen sich schon meine Ideen für die Titelbilder der restlichen zwei Bände. Was mir jedenfalls Hoffnung macht und was an der langen, langen Zeit die ich für D7E benötigt habe, vielleicht etwas Gutes hat: Inzwischen ist meine Tochter so weit, dass sie sich um die Illustrationen kümmern kann. Somit wird einer baldigen Veröffentlichung nichts mehr im Weg stehen. Die wünscht sich schon voller Vorfreude euer,
Robert Kienburger